Uraltes Meer

Uraltes Meer, die Menschen stehn
seit allen Zeiten hier und sehn
über dein bewegtes Antlitz bis dort hin,
wo sich grau und grau vermischen
und den Horizont verwischen,
wo ein Ende sein kann oder der Beginn.

[Refrain:]
Ihr Wellen, tragt auch unsere Glut
hinaus in die Endlosigkeit.
Erlöschen und Brennen, Ebbe und Flut,
alles hat seinen Raum, seine Zeit.

Uraltes Meer, du brandest wild
an unser helles Felsenschild,
bist so groß und rau und wie ein Märchen schön.
Ringsumher ist nichts als Wandel,
Lieben, Leiden, Lust und Handel.
Ewig ehrlich klingt dein salziges Getön.

[Refrain]

Uraltes Meer, die Nacht hängt groß
über dir und uns und bloß
der Mond führt uns den Klippenpfad zurück.
Du bist kein Du, kein Sie, kein Er,
du bist Gewalt und Trost und mehr,
bist uns Wiegenlied und unbedingtes Glück.

[Refrain]


Worte und Weise: Bernhard Böhringer